Die siebente CD des Ensembles:
Straight from the Heart – The Chansonnier Cordiforme
Es ist ein einzigartiges Beispiel der Buchbindekunst: das Chansonnier Cordiforme in der Form eines Herzens. Es ist dies das einzige Beispiel dieser Art des Gesangbucheinbands, den wir aus der Zeit der Renaissance kennen.
In Samt gebunden wurde es 1475 für einen Priester, der ein so gar nicht unbedingt frommes Leben geführt haben soll: Ein Zeitgenosse nannte das Leben des besagten Geistlichen "zügellos und lasterhaft".
Trotz jahrzehntelanger, intensiver Forschungen, leidenschaftlicher Diskussionen und praktischer Experimente bleibt die Frage nach einer verbindlichen Aufführungspraxis für Chansons aus der Burgundischen Epoche im Wesentlichen unbeantwortet. Historische Quellen schweigen gewöhnlich zu Fragen der Aufführung, einige aber scheinen darauf hinzuweisen, dass für dieses Repertoire Gesang zumindest gelegentlich auch von Instrumenten begleitet wurde. Gleich ob die betreffenden Lieder aber auch auf Instrumenten interpretiert wurden oder in der Praxis Stimmen und Instrumente ab und zu in gemischten Ensembles auftraten, ist das Repertoire zunächst einmal ein genuin vokales. Wir haben uns daher entschieden, mit der vorliegenden Einspielung nicht nur einen repräsentativen Querschnitt der Handschrift zu liefern, sondern zugleich eine Palette wahrscheinlicher Aufführungsbesetzungen anzubieten, wobei dem Gesang der Vorzug gegeben wurde.
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Die sechste CD des Ensembles:
Hör, kristenhait! – Sacred Music by the Last of the Minnesingers (Oswald von Wolkenstein, Der Mönch von Salzburg et al.)
Der Mönch von Salzburg (spätes 14.Jh.) und Oswald von Wolkenstein (ca.1376-1445) zählen zu den größten deutschen Liederdichtern des Spätmittelalters und gelten als die wichtigsten Repräsentanten für die Blüte weltlicher Dichtung und Musik dieser Epoche. Sie waren aber auch was heutzutage weniger bekannt sein dürfte bedeutende Komponisten geistlicher Lieder. Das mit Spitzenkräften der Frühen Musik besetzte Ensemble Leones stellt hier einige dieser Lieder vor und präsentiert eine neue Seite der beiden Minnesänger, in der sie ebenfalls ihre dichterische und kompositorische Kraft zur Gänze einsetzten.
Informationen zur CD und eine Tracklist unter folgendem Link: Link zur CD.
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Die fünfte CD des Ensembles:
Argentum et Aurum - Musical Treasures from the Early Habsburg Renaissance
Link zur CD bei NAXOS und zum Special Feature (mit einem gratis Track) auf der Naxos-Website. Hier kann man obendrein im Booklet blättern oder hier das Booklet als PDF einsehen.
Der Booklettext wurde von Reinhard Strohm verfasst und die Liedtexte finden sich als gratis Download auf der Website von Naxos:
Zu der Zeit, da die Familie der Habsburger im Spätmittelalters (ca. 1340-ca.1520) allmählich an Einfluss gewann und schließlich zur Herrscherdynastie aufstieg, entwickelte sich im Raum Österreich eine sehr vielfältige Musikkultur. Die vorliegende Aufnahme, die sich aus einem Forschungsprojekt der Universität entwickelte, präsentiert einen Überblick über die Musik zu unterschiedlichsten Anlässen dieser Epoche und Region – darunter zahlreiche Ersteinspielungen. Die geistlichen und weltlichen Stücke laden den Hörer in die Burgen des Alpenlandes, in Tanzsäle und Bürgerhäuser ein, den Aufführungen der Dichter-Sänger zu lauschen, die die Länder Europas bereisten und in ihrer Musik regionale Stile mit internationalen Strömungen verschmolzen.
Informationen zur CD und eine Tracklist unter folgendem Link: Link zur CD.
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Die vierte CD des Ensembles:
The Cosmopolitan - Songs by Oswald von Wolkenstein
Gewidmet dem Andenken an Ulrich Müller († 2012) und mit einem Geleitwort von Dieter Kühn.
Oswald von Wolkenstein: Politiker, Diplomat, Burgbesitzer, Ritter des Reichs und Lebemann... das waren seine „Hauptberufe“, die ihn um fast den gesamten damals bekannten Erdkreis führten. Heute ist er vor allem für sein wichtigstes „Hobby“ berühmt, das er meisterhaft beherrschte: Er war Dichter, Musiker und Komponist, beherrschte neben dem Gesang diverse Instrumente und vermutlich an die zehn Sprachen. Von kaum einem Dichter-Komponisten des Mittelalters ist uns ein solch vielfältiges Repertoire überliefert: Regelrechte Gassenhauer und schlichte, einstimmige Erzähllieder waren ebenso seine Sache wie komplexe Mehrstimmigkeit und raffiniert verschachtelte Stimmführungen. Fast alles, was zu seiner Zeit en vogue war, findet sich in seinen persönlichen Handschriften – und sogar noch mehr, denn aus keiner anderen Quelle kennen wir auch solch seltsam anmutende und doch faszinierende Klänge, wie aus seiner Feder. Für die CD „The Cosmopolitan – Songs by Oswald von Wolkenstein“ (unterstützt von Schweizer Radio SRF und Schloss Tirol) hat Marc Lewon mit seinem Ensemble Leones ein Programm zusammengestellt, das Oswalds Vielfalt als Dichter und Musiker gerecht wird und neben selten gehörten Stücken eine Reihe von Ersteinspielungen präsentiert: von vielsprachigen, „makkaronischen“ Liedern über Reisebeschreibungen bis hin zu wahren Klangjuwelen. Informationen zur CD, Tracklist und Trivia unter folgendem Link: Link zur CD.
Leider hatten Liedtexte und Übersetzungen keinen Platz im CD-Booklet, daher sei zunächst hier der Link auf die Homepage der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft gegeben, unter dem alle Liedtexte Oswalds online zu erreichen sind (die Nummern entsprechen den Kl-Nummern, die hinter dem jeweiligen Titel auf unserer CD gegeben sind): Alle Liedtexte Oswalds. Zusätzlich ist die Tracklist mit dem jeweiligen originalen Liedtext verlinkt.
Download für alle gesungenen Originaltexte mit neuhochdeutscher Übersetzung.
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Die dritte CD des Ensembles:
Colours in the Dark - The Instrumental Music of Alexander Agricola
Die dritte CD des Ensemble Leones, die wieder beim Label Christophorus erschienen ist, steht in der Nachfolge der ersten, der Josquin-CD und widmet sich der außergewöhnlichen Instrumentalmusik des Komponisten Alexander Agricola (ca. 1456-1506), einem Zeitgenossen von Josquin Desprez. Für die Booklettexte konnten wir den Agricola-Experten Fabrice Fitch gewinnen, der obendrein noch zwei "agricologies" für Leones komponierte. Mit diesen Ersteinspielungen neuer Musik für alte Instrumente setzen wir in der Reihe "De Flandria" (Einspielungen von früher Instrumentalmusik aus den Niederlanden) das Prinzip fort, das mit Ersteinspielung des "Sei gelobt, du Baum" von Arvo Pärt auf der CD "Les fantaisies de Josquin" begann. Informationen zur CD, Tracklist und Trivia unter folgendem Link: Link zur CD.
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Die zweite CD des Ensembles:
Neidhart - A Minnesinger and his 'Vale of Tears' (Unerhörtes aus Reuental)
Am 2.1.12 (einem wunderschönen Palindromdatum) erblickte die 2. CD-Veröffentlichung des Ensemble Leones das Licht der Welt. Diese Aufnahme ist dem Minnesänger Neidhart gewidmet und enthält die Ersteinspielung der frühesten Melodiequelle seiner Lieder, des sogenannten "Frankfurter Neidhart-Fragmentes", das um 1300 entstanden ist. Die 6 Neidhartlieder dieser Quelle wurden um abwechslungsreiche Instrumentalstücke und 2 Lieder seiner Kollegen ergänzt: Der Tugendhafte Schreiber und Walther von der Vogelweide. Link zur CD.
Link zum "Making Of" bei Naxos.
Von Klaus Heymann (NAXOS-Chef) persönlich anempfohlen: "The so-called ‘Frankfurt Fragment’ has never been recorded in full and is here performed by one of the most outstanding ensembles in the field. This is a major contribution to our catalogue of medieval music and highly enjoyable listening."
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Die Debüt-CD des Ensembles:
Les fantaisies de Josquin - The Instrumental Music of Josquin Desprez
Diese erste CD-Veröffentlichung des Ensemble Leones ist beim Label Christophorus erschienen. Sie enthält Instrumentalkompositionen von Josquin Desprez und die Ersteinspielung der Komposition "Sei gelobt, du Baum" von Arvo Pärt. Informationen zur CD, Tracklist und Trivia (als Ergänzung zum CD-Booklet) unter folgendem Link: Link zur CD.
"Lieber Herr Marc Lewon, es ist eine wunderschöne Produktion!!! Herzlichen Dank an alle Musiker. Arvo Pärt" (Reaktion von Arvo Pärt auf die fertige CD im Juni 2011)
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Ensemble Leones ist ein hochkarätiges Ensemble von Spezialisten, das sich unter Leitung von Marc Lewon der Aufführung Früher Musik verschrieben hat. Dabei stehen die genaue Kenntnis der historischen Quellen, Virtuosität und Lebendigkeit in der Aufführung an vorderster Stelle.
Die Besetzung des Ensembles variiert gemäß den unterschiedlichen Projektanforderungen. Ihre Mitglieder sind allesamt rege im Konzertbetrieb tätig und spielen ebenso bei anderen führenden Ensembles für mittelalterliche und Renaissance-Musik wie z.B. Ensemble Gilles Binchois, Ferrara Ensemble, Ensemble Unicorn oder arbeiten mit bekannten Solisten wie Andreas Scholl, Dominique Vellard oder Benjamin Bagby.